Treiber und System einrichten
Hier sind Informationen zu finden zur Konfiguration der vorgestellten Hardware und des MythTV-Systems.
Das System wurde eingerichtet im Herbst 2010 mit dem damals aktuellen Mythbuntu basierend auf Ubuntu 10.04 mit den folgenden Software-Versionen:
- MythTV 0.23
- Linux Kernel 2.6.32
- dazu passend TBS-Treiber linux-s2api-tbs6980_v1.92.2.rar
Später habe ich das System upgedated auf Ubuntu 10.10:
- MythTV 0.24
- Linux Kernel 2.6.35
- dazu passenden TBS-Treibern linux-s2api-tbs6980-1_20101024.rar
Erst mit Kernel 2.6.35 war die Soundausgabe über HDMI ohne weiteres in Betrieb zu nehmen. Siehe weiter unten.
Satelliten-Karte
Die Linux-Treiber für die TBS6980 kann man hier beim Hersteller herunterladen (Inzwischen gibt es das etwas weiter entwickelte Modell TBS6981). Installation des Treibers:
> unrar e linux-s2api-tbs6980_v1.92.2.rar
Eventuell muss zuerst unrar installiert werden:
> sudo apt-get install unrar
(Die non-free Version scheint für dieses Archiv besser geeignet zu sein).
Dann strikt nach Anleitung des README verfahren.
Das Compilieren dauert einige Minuten.
Grafikkarte ZOTAC GForce GT 220
Die volle Leistung und Unterstützung der VDPAU-Funktionen bekommt man nur mit den binary-Treibern von Nvidia. Diese können sehr einfach über das Menü System->Systemverwaltung->Hardware-Treiber installiert werden. ("Beschleunigter Grafiktreiber von NVIDIA")
Sound über HDMI
Die Soundausgabe über HDMI wird für diese Hardware erst mit ALSA (Advanced Linux Sound Architecture) Driver Version 1.0.23 richtig unterstützt. Beim Linux-Kernel 2.6.32 ist aber noch die ältere Version 1.0.21 enthalten. Bei Kernel 2.6.35 ist die korrekte Version ALSA Driver Version 1.0.23 dabei.
Hier die Ausgabe von einigen Befehlen auf meinem System unter Linux 2.6.35:
jay@jay-mythbox:~/Dokumente$ uname -a
Linux jay-mythbox 2.6.35-22-generic-pae #35-Ubuntu SMP Sat Oct 16 22:16:51 UTC 2010 i686 GNU/Linux
jay@jay-mythbox:~/Dokumente$ cat /proc/asound/version
Advanced Linux Sound Architecture Driver Version 1.0.23.
jay@jay-mythbox:~/Dokumente$ aplay -l
**** Liste der Hardware-Geräte (PLAYBACK) ****
Karte 0: SB [HDA ATI SB], Gerät 0: ALC888 Analog [ALC888 Analog]
Sub-Geräte: 1/1
Sub-Gerät #0: subdevice #0
Karte 0: SB [HDA ATI SB], Gerät 1: ALC888 Digital [ALC888 Digital]
Sub-Geräte: 1/1
Sub-Gerät #0: subdevice #0
Karte 1: NVidia [HDA NVidia], Gerät 3: NVIDIA HDMI [NVIDIA HDMI]
Sub-Geräte: 1/1
Sub-Gerät #0: subdevice #0
Karte 1: NVidia [HDA NVidia], Gerät 7: NVIDIA HDMI [NVIDIA HDMI]
Sub-Geräte: 1/1
Sub-Gerät #0: subdevice #0
Karte 1: NVidia [HDA NVidia], Gerät 8: NVIDIA HDMI [NVIDIA HDMI]
Sub-Geräte: 1/1
Sub-Gerät #0: subdevice #0
Karte 1: NVidia [HDA NVidia], Gerät 9: NVIDIA HDMI [NVIDIA HDMI]
Sub-Geräte: 1/1
Sub-Gerät #0: subdevice #0
Hier sind die HDA Nvidia Geräte sichtbar.
Im Programm 'alsamixer' kann man nun über "F6 - Soundkarte" die Karte "1 - HDA Nvidia" anwählen. Dort erscheinen die 4 Kanäle "S/PDIF", "S/PDIF 1" bis "S/PDIF 3".
Mittles der Taste "m" kann man sie von stumm (angezeigt durch MM) auf an stellen (angezeigt durch 00).
Ich weiß nicht, warum da 4 Elemente sind, ich habe sie alle angeschaltet.
Diese Einstellungen werden persistent gespeichert, d.h. sie bleiben beim nächsten Booten erhalten.
Mit diesem Befehl kann die Soundausgabe getestet werden:
> aplay -D plughw:1,3 /usr/share/sounds/alsa/Front_Center.wav
Dann habe ich die folgenden Optionen am Ende von /etc/modprobe.d/alsa-base.conf angehängt:
options snd-hda-intel enable_msi=0 probe_mask=0xffff,0xfff2
Es braucht keine Datei /etc/asound.conf erstellt zu werden.
Nun muss man noch Im MythTV-Frontend unter Konfiguration->Grundeinstellungen auf einem der Bildschirme als "Audio-Ausgabegerät" "plughw:1,3" auswählen, Bei "Interne Lautstärkeregler benutzen" habe ich KEIN Häkchen gemacht.
UPDATE füri MythTV 0.24 (Mythbuntu 11.10): die Audiogeräte sind anders benannt, hier gibt es einen Menüpunkt "Nach Audiogeräten suchen". Wenn man diesen ausführt kommt zuerst eine Fehlermeldung (vor allem wenn bereits ein Audio-Device eingetragen war). Diese kann man ignorieren und kann dann aber trotzdem die Liste der gefundenen Devices durchblättern. Jetzt kann "ALSA:plughw:CARD=NVidia,DEV=3" ausgeählt werden. Als Information bekommt man noch: "Device supports up to 5.1 (AC3,DTS,multi-channels LCPM)".
Fernbedienung
Hier gibt es Informationen zur Fernbedienung des Antec Fusion Gehäuses Laut diesem Wiki-Eintrag unterstützt Lirc 0.8.6 von haus aus diese Fernbedienung.
Einrichtung unter Kernel 2.6.32
Im Mythbuntu-Kontrollzentrum unter "Infrared" den Eintrag "Soundgraph iMON Antec Veris" auswählen. (darauf muss man auch erst einmal kommen, ich hätte erwartet, dass es mit "Antec" anfängt oder "RM200" oder eine ähnliche Bezeichnung enthält).
Einrichtung unter Kernel 2.6.35
Zwischen den genannten Kernel-Versionen waren (und sind noch?) größere Umbauten im Infrarot-Subsytem im Gange. Deswegen muss man ab 2.6.35 die Fernbedienung anders konfigurieren:
> cat /proc/bus/input/devices
liefert u.a.:
I: Bus=0003 Vendor=15c2 Product=0038 Version=0002
N: Name="iMON Remote (15c2:0038)"
P: Phys=usb-0000:00:12.1-2/input0
S: Sysfs=/devices/pci0000:00/0000:00:12.1/usb4/4-2/4-2:1.0/rc/rc0/input4
U: Uniq=
H: Handlers=kbd mouse1 event4
B: EV=100007
B: KEY=fff 0 0 400000 108c0320 2d50082 0 0 30000 4 119000 4196 14100801 809e1680 0 2000000 10004002
B: REL=103
Man muss nun den folgenden Befehl ausführen:
> sudo dpkg-reconfigure lirc
Hierbei den Eintrag "Linux Input Layer (/dev/input/event4)" auswählen. Dann
> /etc/init.d/lirc restart
Dann von http://wilsonet.com/jarod/imon_stuff/imon-devinput-lirc/ die Datei lircrc herunterladen und in $HOME/.lirc/mythtv speichern. Hier können noch persönliche Anpassungen gemacht werden.
Fernbedienung mit weiteren Funktionen belegen
Unter http://localhost kann komfortabel per Webbrowser auf MythTV zugegriffen werden (Konfiguration, Tastenbelegung, aber auch Aufnahme-Programmierung per EPG)
http://localhost/mythweb/settings/mythtv/keys
Hier sind die Tastenbelegungen konfigurierbar. Man kann z.B. globale "Jumppoints" auf eine Taste legen. Wenn man dann diese Tastenkombination einer bestimmten Taste der Fernbedienung zuweist (per LIRC) kann man damit MythTV komfortabler machen. Z.B. habe ich auf den "TV"-Knopf der Fernbedienung den direkten Aufruf von Live-TV gelegt, welchen ich der Tastenkombination "Ctrl-T" zugewiesen habe.
Hier kann man das von mir erweiterte lircrc File herunterladen.Bei den mit "(JumpPoint)" gekennzeichneten Tastenbelegungen, muß man noch zusätzlich wie oben beschrieben die Tastenkombination dem Jumppoint zuordnen. Außerdem wird das auf der nächsten Seite beschriebene mythpowerbutton.sh-Skript verwendet.
LCD-Display des Antec Fusion Gehäuses
Informationen zur Konfiguration des LCD-Displays gibt es hier.
Zuerst muß das Programm lcdproc installiert werden (sudo apt-get install lcdproc).
In der MythTV Frontend-Konfiguration muß "Nutze LCD" aktiviert werden.
In der Datei /etc/LCD.conf habe ich die diese Zeilden folgendermaßen modifiziert:
Driver=imonlcd
Hello=" Willkommen bei"
Hello=" jay-mythbox"
GoodBye="Auf Wiedersehen!"
Protocol=0
OnExit=2
Nun noch dieses Kommando ausführen damit die Einstellungen sofort (ansonsten beim nächsten Neustart) über nommen werden:
service LCDd restart
Das Mythbuntu-System
Partitionierung
Die Partitionierung habe ich nach folgendem Schema erstellt:
- Eigene Partition für das System
- Swap-Partition
- Eine zweite Partition für ein Backup des Systems und zum experimentieren
- Eigene Partition für die Aufnahmen
Da das System im "produktiven" Einsatz ist, wollte ich nicht das Risiko eingehen, nach Updates oder Erweiterungen der Konfiguration mit einem nicht funktionierenden System konfrontiert zu sein. Daher habe ich mich entschieden, Änderungen am System nur auf einer Kopie der Systempartition vorzunehmen und nur bei Erfolg fortan von dieser zu booten. Sollten sich die Änderungen als stabil herausstellen, kann die neue Systempartition auf die älter geklont werden, so dass man ein Backup hat und auf diesem dann evtl. weitere Einstellungen oder Updates ausprobieren kann.
Als Dateisystem kommt ext3 auf den Systempartitionen zum Einsatz und xfs für die Aufnahmen, da xfs sehr gute Performance bei großen Dateien hat. Hier sind sehr nützliche Informationen zu xfs mit mythtv. Man sollte für eine gute Performance unbedingt die folgenden mount-Optionen verwenden: "noatime,nodiratime,allocsize=512m" und mit den im Link angegebenen Optionen formatieren:
mkfs.xfs -l size=64m -d agcount=4 -i attr=2,maxpct=5 -L mythfs /dev/hdaX
Hier die Ausgabe von fdisk und mount:
root@jay-mythbox:/var/lib/mythtv# fdisk -l
Disk /dev/sda: 1000.2 GB, 1000204886016 bytes
255 heads, 63 sectors/track, 121601 cylinders
Units = cylinders of 16065 * 512 = 8225280 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disk identifier: 0x000b9938
Device Boot Start End Blocks Id System
/dev/sda1 * 1 2432 19530752 83 Linux
/dev/sda2 2432 3040 4882432 82 Linux swap / Solaris
/dev/sda3 3040 5471 19530752 83 Linux
/dev/sda4 5471 121602 932816896 83 Linux
root@jay-mythbox:/var/lib/mythtv# mount
/dev/sda1 on / type ext4 (rw,errors=remount-ro)
(sda2 ist swap)
/dev/sda3 on /mnt/mythroot2 type ext4 (rw)
/dev/sda4 on /var/lib/mythtv type xfs (rw)
Klonen der Installation
Achtung: keine Gewähr! Sehr vorsichtig vorgehen! Man kann seine Installation durch kleine Fehler sehr leicht löschen!
Ein Linux von CD booten, z.B. Knoppix oder ein Ubuntu mit der Option "Ubuntu ausprobieren".
Beide Partitionen mounten, bei Ubuntu sind sie z.B. unter /media/<UUID> verfügbar (im Beispiel als sdaX und Y bezeichnet).
> cd /media/sdaX
> tar --preserve-permissions --preserve-order --sparse --totals -cf - . | \
(cd /media/sdaY; tar --preserve-permissions --preserve-order --totals -xf -)
Mit "df /media/sdaY" kann der Fortschritt überwacht werden.
Der gesamte Vorgang dauert ca. 5-8 Minuten.
Nun die neue Partition als read/writeable mounten:
> mount -oremount,rw /media/sdaY
Danach braucht man nur noch die /etc/fstab zu editieren.
Hierbei einfach die UUIDs der Partitionen /dev/sdaX und /dev/sdaY vertauschen.
Dann bleiben die Optionen auch erhalten.
In /etc/default/grub die Zeile mit GRUB_HIDDEN_TIMEOUT=0 kommentieren (# davor machen) damit die Boot-Auswahl erscheint. Dann "sudo update-grub" machen und nun kann man in das geklonte System booten. Bei mir erscheint beim Booten eine Fehlermeldung, dass die zum Kernel gehörende Datei modules.dep nicht gefunden werden kann. Möglicherweise muss man hier noch etwas beim Klonen beachten. Allerdings scheint sich dieser Fehler nicht weiter auszuwirken.
Alternative Methode/updaten der geklonten Partition:
Nachdem die Partition auf diese Weise bereits geklont ist, kann man auch mittels rsync aus dem laufenden System heraus, die geklonte Partition aktuell halten:
Ausgangspunkt: geklonte Partition ist unter /mnt/mythroot2 schreibbar gemountet.
sudo rsync -avHx --progress --exclude-from=/home/jay/rsync.exclude / /mnt/mythroot2
Die Datei rsync.exclude enthält nur den Eintrag:
/etc/fstab
Mythbuntu
Standardmäßig installiert Mythbuntu keinen KDE- oder Gnome-Desktop, was ja für ein solches System ersteinmal auch nicht nötig ist. Stattdessen kommt die schlankere Umgebung Xfce zum Einsatz.
Nach der Installation ist der Windowmanager und die Programme zunächst auf englisch, erst nach Installation des Pakets language-pack-de sind die Menüs auf deutsch.
Nützlich für Temperaturmessungen ist auch das Paket lm-sensors.
> sensors
acpitz-virtual-0
Adapter: Virtual device
temp1: +36.0°C (crit = +60.0°C)
In Xfce lassen sich auch z.B. den Multimedia-Tasten eingene Funktionen zuweisen. Z.B. kann man auf den Email-Button den Aufruf von thunderbird legen.
Weiter zu: Software: MythTV-Konfiguration